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Produktedetails


Art.Nr:
45428
Autor: / Künstler:
Schodoler, Wernher - Alfred A. Schmid, u.a (Hg.)
Titel:
Faksimile - Die Eidgenössische Chronik des Wernher Schodoler
Untertitel / Graf. Technik:
Um 1510 bis 1535 (2 Bde. Faksimile; 1 Kommentarband)
Schlagwort:
Handschriften - Faksimile
Bindung / Bildgrösse:
Faksimile: Bd. 1: Ganzleder mit Blindprägung, 2 Schliessen u. 10 Beschläge in OLwd.-Schuber; Bd. 2: Ganzleder mit Blindprägung, 2 Schliessen in OLwd.-Schuber; Kommentarband in OHLdr.
Verlag:
Faksimile-Vlg.
Ort:
Luzern
Erscheinungsjahr:
1980-83
Buchdaten / Blattgrösse:
2° (39.5 x 29.5 cm), Faksimilebde.: insgesamt 1048 Seiten mit 325 zum teil kolorierten Federzeichnungen; Kommentarbd.: 410 S.;
Zustand:
Ldr. teilweise mit kleinen Flecken, sonst sehr schönes u tadelloses Exemplar.
Bemerkung:
102 von 980 arab. num. Exemplaren. Der 1. Band erzählt die Geschichte der Eidgenossenschaft bis zum Konzil von Konstanz (1415). Der Text ist in gotischer Kurrentschrift geschrieben. Zwar wurden die ursprünglich vorgesehenen Illustrationen, für die im Text der entsprechende Platz ausgespart ist, nie eingefügt, jedoch beginnen alle neuen Abschnitte mit farbigen Initialen und sind mit Rankenwerk geschmückt Dieser befindet sich in der Leopold-Sophien-Bibliothek in Ueberlingen u. wurde nicht faksimiliert, da es sich lediglich um einen Texband mit Initialen handelt. Der Text wurde jedoch transkripiert und ist im Kommentarbd. abgedruckt. Der 2. Band enthält hauptsächlich die Geschichte des Alten Zürichkrieges. Bis auf wenige selbstverfaßte Absätze stützt er sich vornehmlich auf Etterlin, den Berner Schilling und die Chronik der Stadt Zürich. Der Band ist mit 130 kolorierten Federzeichnungen sowie farbigen und goldenen Initialen geschmückt. Drei Zeichner haben ihn illustriert, von denen einer vermutlich Schodoler selbst war. Die Bilder dieses Bandes zeichnen sich durch eine überraschend atmosphärische Wirkung aus. Das mittelalterliche Weltbild der älteren Schweizer Bilderchroniken hat einem neuen Raum- und Lebensgefühl Platz gemacht. Der Künstler beobachtete scharf, und er vermochte seine Beobachtungen zu einer überzeugenden Bildkomposition zusammenzufassen. Dieser Teilband befindet sich in der Aargauischen Kantonsbibliothek. Der 3.Band beschreibt die Ereignisse aus dem Mühlhauserkrieg, dem Burgunderkrieg, dem Schwabenkrieg und den italienischen Feldzügen. Auch hier basiert Schodolers Werk auf der Berner Chronik des Diebold Schilling und auf Etterlin. Der dritte Band enthält 196 Federzeichnungen in Sepia, die von der Hand eines unbekannten Künstlers stammen. Dieser wächst in der Komposition über die früheren Chronikillustratoren hinaus. Die Landschaftsperspektive und dies ist neu hat Weite und Tiefe. Zudem spricht aus den Gebärden der dargestellten Menschen bereits das Körpergefühl der Renaissance. Die bildliche Aussage der Chronik des Wernher Schodoler gilt als charakteristisches Dokument der Zeit und als Zeugnis eines damals in so eigenartiger Weise verwirklichten Menschentypus, der Krieger und Künstler in sich vereinigte. Dieser befinde sich im Stadtarchiv Bremgarten. In dieser Edition sind jetzt alle Bände wieder vereinigt. Im Kommentarbd. die vollständige Edition des Chroniktextes, zu Leben und Werk von W. Schodoler, zur Sprache und handschriftl. Überlieferung, Register. Wernher Schodoler wurde 1490 in Bremgarten, der Stadt an der Reuss, geboren, wo seine Vorfahren bereits seit Jahrhunderten ansässig waren. Der Chronist selbst und seine Familie zählten zu den angesehensten Bürgern der Stadt. Sein Großvater und sein Vater hatten als Schultheißen dem städtischen Gemeinwesen vorgestanden. Im ersten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts war Schodoler als Kanzleigehilfe in Bern tätig, wo er Einblick sowohl in die Politik dieses führenden eidgenössischen Ortes als auch in die berühmten dort aufbewahrten Chroniken gewann. In seine Heimatstadt zurückgekehrt, stieg Schodoler schnell die Karriereleiter empor. Bis zu seinem tragischen Tod an der Pest 1541 hatte er die höchsten Ämter in Bremgarten inne. Bis heute ist nicht bekannt, was den vielbeschäftigten Stadtschreiber, der überdies an mehreren Kriegszügen teilgenommen hatte, dazu bewog, aus eigener Initiative eine umfangreiche Chronik zu schreiben. Es ist die einzige Chronik, die aus einem Untertanengebiet stammt. Schon deshalb ist sie von gehobener Bedeutung.
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