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Product details


Art.No:
69859
Author / Artist:
Ball, Hugo
Title:
Die Flucht aus der Zeit - Fuga saeculi
Subtitles / Reproduction:
Keyword:
Erstausgaben deutscher Literatur
Binding / Picture Size:
OLwd. geprägt
Publisher:
Duncker & Humblot
Place of publishing:
München
Year of publication:
1927
Book Details / Size:
8°, 4 Bl. 330 S.
Condition:
Deckel min angeschmutzt. Buchblock am Kopfsteg ein wenig wellig - trotzdem sehr schönes Exemplar.
Description:
Erste Auflage. W/G2 8, Raabe 14/7) - Der Untertitel bezieht sich auf einen Text von Ambrosius von Mailand (340-397), «De fuga saeculi» (Die Flucht vor der Welt), dessen 1. These lautet: 1. Man kann die Lüste und Begierden der Welt nur unter dem Beistande der göttlichen Gnade fliehen. - Selten hat ein Autor so gegensätzliche weltanschauliche und künstlerische Positionen in sich vereinigt wie Hugo Ball (1886-1927). Begonnen hat er als dissertierender Nietzsche-Adept, wechselte aber kurz vor dem akademischen Abschluß aufs Theater. Es folgte eine Phase als expressionistisch angehauchter Bohème-Literat, die mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges ein jähes Ende fand. Ball meldete sich als Freiwilliger, der, als man ihn ausmusterte, auf eigene Faust an die Front fuhr. Dort genügten wenige Tage, um ihn zum Kriegsgegner zu machen, was bald darauf seine Emigration nach Zürich zur Folge hatte. Hier schloß sich Ball zunächst einem Kreis internationaler Anarchisten an, ehe er zusammen mit Emmy Hennings am 5. Februar 1916 das Cabaret Voltaire gründete und den Dadaismus erfand. Als dieser neue Ismus Karriere zu machen begann, war Ball schon wieder anderswo: bei der Redaktion einer republikanischen Zeitung, die demokratische Verhältnisse in Deutschland forderte. Die Revolutionen, welche diese erzwangen, enttäuschten ihn jedoch - und Ball wandte sich der Religion zu, zuerst als gnostisch orientierter Mystiker, dann als kirchenfrommer Katholik. Schon für Ball war die Frage drängend, wie all dies zu vereinen und zu erklären ist, und so trug er mehrere Jahre den Plan eines autobiographischen Buches mit sich herum. Aus dem Projekt erwuchs schließlich »Die Flucht aus der Zeit«, erschienen 1927, kurz vor seinem frühen Tod. In diesem Werk zeichnet Ball seine Entwicklung in zahlreichen Notaten, Fragmenten, kurzen Aufzeichnungen und Reflexionen nach. Der fragmentarische Charakter macht die Besonderheit des Buches aus: Hier wird nichts geglättet, sondern man sieht das Denken an der Arbeit. Neben Elias Canettis »Provinz des Menschen« ist »Die Flucht aus der Zeit« das große aphoristische Gedankenbuch in der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts.
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