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4°, 176 S., zahlr., tlw. farb. Abb., Karten
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EA. (= Geschichte der Schweiz. Fenster in die Vergangenheit, Bd. XIII / GMS-Heft, Bd. 43). 16 Beiträge, u. a. zu: «Das Janusgesicht des Gotthards; Die Festungswerke am Gotthard - das Herzstück des Réduits; Die Kommandanten des Gotthards; Das Réduit im Réduit: Urserental/Gotthardpass; Ein deutsches Spionageziel: das Artilleriewerk Fuchsegg; Die Sperrstelle Lodrino-Orogna; Das Festungswachtskorps». - Im neusten Heft in der Schriftenreihe der Gesellschaft für militärhistorische Studienreisen beleuchten fünf Autoren das Gebiet des Gotthards unter verschiedenen Aspekten. Schwergewichtig geht es dabei um die bisher wenig beachteten italienischen Angriffsplanungen – die Südbedrohung während der beiden Weltkriege – und die schweizerischen Verteidigungsmassnahmen im Raum Gotthard. Ein erster Teil, verfasst vom Militärhistoriker Hans Rudolf Fuhrer, liefert mit Ausführungen zu den Festungswerken am Gotthard sowie zur Operationsplanung und die Bedrohung Süd die Grundlagen zum zweiten Teil mit Spezialthemen. Vorgestellt werden dort vom selben Autor fünf Kommandanten des Gotthards und die Festungswerke im Hochtal von Andermatt, Forte Airolo, auf dem Passo San Giacomo sowie im Bereich des Nufenenpasses. Dabei werden auch Ausführungen gemacht, die bis zur Deklassierung der verschiedenen Werke streng geheim waren. Interessierte finden Anregungen zu persönlichen Erkundungen und Basisinformationen zum Besuch der Festungsmuseen im Raum. Neue Forschungsergebnisse enthält das Kapitel zum Artilleriewerk Fuchsegg ob Realp. An diesem Beispiel macht H.R. Fuhrer die deutsche Spionage gegen die Schweiz exemplarisch sichtbar. Der Beitrag von Mattia Piattini gilt der 1943 vollendeten Sperrstelle Lodrino – Osogna (LONA) mit Infanterie- und Artilleriewerken. Die 1995 deklassierte Anlage ist nun Teil des militärhistorischen Museums Forte Mondascia. Bruno Bommeli zeichnet die Geschichte des 1942 gegründeten Festungswachtkorps nach, das 2003 in den Lehrverband «Militärische Sicherheit» integriert wurde. Hans Rudolf Fuhrer schildert die bis 1892 zurückreichende Geschichte der zum Gebirgskampf ausgebildeten und ab 1911 mit Maschinengewehren ausgerüsteten Gotthardmitrailleure. Diese traditionsreiche Truppe wurde im Rahmen der Armeereformen aufgelöst. Die neue GMS-Schrift Nr. 43 geht über das Militärhistorische hinaus, leuchtet weitere Aspekte des «Mythos Gotthard» aus und führt damit in die Gegenwart. Dies geschieht mit Beiträgen von Mattia Piattini zum Radio der italienischen Schweiz, von Andreas Fuhrer über die Gewinnung von Wasserkraft und Windenergie am Griespass und der darunter verlaufenden Tansitgas-Pipeline. Peter Zbinden schliesslich wirft einen Blick zurück auf den Bau des Gotthard-Basistunnels. Der Bau der Alpentransversale NEAT wurde 1992 vom Schweizervolk beschlossen; die Einweihung erfolgte 2016. Die 176 Seiten umfassende Schrift ist reich bebildert mit alten Dokumenten, aktuellen Fotos, Plänen und Karten. Für die vielen, die irgendwann auf dem Gotthard Dienst geleistet haben, ist die Schrift eine reiche Fundgrube, um Erinnerungen wach zu rufen. Andererseits wird deutlich, wieviel frühere Generationen aufgewendet haben, um die Strategie der Abhaltung glaubwürdig umzusetzen, so dass alle, die sich für die Sicherheitspolitik der Schweiz verantwortlich fühlen, angesprochen sind. (Peter Ziegler)
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