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Produktedetails


Art.Nr:
35945
Autor: / Künstler:
Rinaldi, Mavi
Titel:
«… und da la mich fùrbas sinken dur din ere»
Untertitel / Graf. Technik:
Das Bild des Sinkens im «Fliessenden Licht der Gottheit» der Mechthild von Magdeburg
Schlagwort:
Literaturgeschichte
Bindung / Bildgrösse:
Brosch.
Verlag:
Kessler
Ort:
Zürich
Erscheinungsjahr:
1986
Buchdaten / Blattgrösse:
8°, 213 S.
Zustand:
Tadellos.
Bemerkung:
Dissertation Univ. Zürich bei Urs Herzog. - Von ihrem weltlichen Leben (ca.1207-1282) gibt es nur wenige Informationen, die alle nur ihrem Werk entnommen werden können. Vermutlich von adligen Eltern abstammend, erhielt Mechthild eine gute Bildung. Mit zwölf Jahren hatte sie ihre erstes mystisches Erlebnis. Als sie alleine war, wurde sie „in überaus seligem Fließen vom heiligen Geiste gegrüßt, daß ich es nie mehr über mich brächte, mich zu einer großen, täglichen Sünde zu erbieten.“ Etwa mit 20 Jahren zog sie wahrscheinlich nach Magdeburg, wo sie 40 Jahre als Begine lebte. Um 1250 begann sie auf Zuspruch ihres Beichtvaters, des Dominikaners Heinrich von Halle, über ihre mystischen Erfahrungen zu schreiben. Ihre in Mittelniederdeutsch verfassten Aufzeichnungen stellte Heinrich von Halle zu den ersten sechs von insgesamt sieben Büchern des Fließenden Lichts der Gottheit zusammen. Das Aufsehen, das sie mit dieser Schrift und ihrer Zeitkritik am realen Ordensleben, der Kirche und der Welt erregte, veranlasste sie möglicherweise, die letzten Jahre ihres Lebens zurückgezogen im Zisterzienserinnenkloster Helfta zu verbringen, das unter Gertrud von Hackeborn eine Blütezeit erlebte. Dort traf sie auch die junge Gertrud von Helfta. Mechthild von Magdeburg lebte noch 12 Jahre im Kloster und fügte in dieser Zeit noch ein siebtes Buch zu ihren Aufzeichnungen hinzu. Mechthild von Magdeburg betrieb eine harte Kasteiung ihres Körpers wohl 20 Jahre lang sehr ausgiebig: „Ich mußte mich stets in großen Ängsten haben, und während meiner ganzen Jugend mit heftigen Abwehrhieben auf meinen Leib einschlagen; das waren: Seufzen, Weinen, Beichten, Fasten, Wachen, Rutenschläge und immerwährende Anbetung.“ Ihren eigenen Körper bezeichnete sie als Mörder und Feind, als „pfuhligen Kerker“, als toten stinkenden Hund und als Sack. Obwohl Mechthild nie kanonisiert wurde und es auch keine traditionelle Verehrung gab, führen sie einige Lexika fälschlich als Heilige. Vor der Erstveröffentlichung ihres Offenbarungsbuches 1869 war die Begine so gut wie unbekannt, unter anderem die feministische Mediävistik des 20. Jahrhunderts machte sie zu einer Ikone der Frauenmystik, berechtigt durch die hohe dichterische Qualität ihres Werks. Es existieren auch keine mittelalterlichen Bilder von ihr (das bisweilen genannte Würzburger Relief bezieht sich auf eine Visionslegende über Kaiser Heinrich II.).
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