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Produktedetails


Art.Nr:
104930
Autor: / Künstler:
Titel:
Über die Grenzen. Nov 1944 – Dez. 1945 (14 Hefte, compl., alles was erschienen)
Untertitel / Graf. Technik:
Von Flüchtlingen für Flüchlinge
Schlagwort:
Geschichte - Antifaschismus, Zeitschriften, Helvetica, Deutsche Literatur
Bindung / Bildgrösse:
Kart. m. blindprägung.
Verlag:
Ort:
Erscheinungsjahr:
Buchdaten / Blattgrösse:
4°, je 12 – 16 S., zahlr. Abb.
Zustand:
Leichte Verletzung des Frontdeckels, sonst tadell.
Bemerkung:
Der Sammelband wurde von polnischen Internierten in der YMCA-Werkstätte in Münchenbuchsee gebunden. Wichtige antifaschistische Zeitschrift, die in der Schweiz erst erscheinen durfte, als der Ausgang des Zweiten Weltkriegs offensichtlich war. Stephan Hermlin, Hans Mayer und Michael Tschesno-Hell waren treibende Kräfte hinter der Zeitung. Sie hatten dem antifaschistischen Widerstand angehört und sich in die Schweiz gerettet. In der Zeitung wurden Aufsätze, Gedichte, Briefe, Berichte, Zeichnungen und Karikaturen veröffentlicht. Über die Grenzen behandelte mit Takt und Klugheit die Fragen des Emigrantendaseins. Die öffentliche Verbreitung der Zeitung war verboten. «Wir durften bis jetzt denken, was wir schreiben wollten; nun wollen wir schreiben, was wir denken», gibt ein – im Internierungslager Wallisellen arbeitender – Redaktor im November 1944 der ersten Ausgabe zum Geleit. Die Autorinnen und Autoren des Blattes waren über die ganze Schweiz verstreut, denn das System der Arbeits- und Internierungslager hatte die über 40’000 geduldeten, meist staatenlosen Flüchtlinge in alle Regionen und Täler des Landes verteilt. Schon in der ersten Ausgabe zeugen Einsendungen aus dem Flüchtlingsheim Lindenhof in Churwalden (GR), dem Arbeitslager Möhlin (AG), dem Arbeitslager Zweidlen-Weiach (ZH) oder dem Schul- und Arbeitslager Davesco (TI) von der organisierten Zerstreuung der Heimatlosen. Die behördlichen Massnahmen zur Isolierung und Abschottung, denen auch der überlebenswichtige geistige Austausch der vertriebenen oder geflüchteten Menschen zum Opfer fallen musste, blieben zwar über das Kriegsende hinaus in Kraft – nun jedoch mit mehr Spielraum für die Belange der Internierten. So konnte das Bedürfnis, sich nach den stummen Jahren mit einer Zeitschrift einen geistigen Ausdruck zu verschaffen, Gestalt annehmen. Oder wie es die ersten Sätze auf der Titelseite der ersten Ausgabe formulierten: «Es dämmert, Schatten der Nacht weichen. Wege werden sichtbar.» [Gabriel Heim] Dieses Buch befindet sich in unserem Aussenlager; sollten Sie dieses im Laden abholen wollen, bitten wir Sie um vorgängige Nachricht.
Preis € 1.543,00 CHF 1.450,00

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